Chords for Die dicke Annelies (Live)

Es ist ja so, ich bin ja jetzt noch nicht so lange Künstlerin.
Und meine Spätzchen haben dann gesagt, ja,
bist du dir sicher, dass du es jetzt hauptberuflich machen willst?
Du kannst ja nicht so wahnsinnig geil Gitarren spielen.
Du hast ja nicht so eine mördertolle Stimme.
_ Dann hab ich gesagt, na und?
Wie viele Hausfrauen gibt's denn, die nicht kochen können und trotzdem fett sind? _ _ _ _
_ _ _ _ Mit dem Argument hab ich mich dann durchsetzen können.
_ Wo wir jetzt auch schon beim nächsten Thema waren, nämlich dicke.
Ich mag nämlich dicke.
Weil mich nix mehr aufregt, wie Leute, die dauernd auf Diät sind.
Die, die dauernd schlecht drauf, unausgeglichen, aggressiv sind,
nur weil sie sich selber nicht genug zum Essen geben.
_ _ _ Und ich glaub auch, dass das total schlecht ist für den Weltfrieden.
_ _ Ja wirklich.
Ich glaub, dass viele Kriege nur deswegen entstanden sind,
weil die Frau vom jeweiligen Staatschef gerade auf Diät war
und der dann daheim so einen Ärger gehabt hat,
dass er sich in der Arbeit in irgendwas reingesteigert hat.
_ _ Und deswegen möcht ich euch, falls ihr gerade Diät macht, davon abbringen.
Und um euch zu zeigen, wie gefährlich Diäten sind und der Körperwahn im Allgemeinen,
hab ich ein Gedicht dabei und es heißt Die dicke Annelies.
Am Berg drum auf der Blumerwies, da geht die dicke Annelies.
Und macht ein rechter Gefries, weil's allweil so krantig is.
Natürlich gibt's einen Grund, warum die Annelies so weit in den Bergen rauf geht.
Sie strebt nach Körperschwund und macht eine Diät.
Drum hat sie sich überwunden und wandert schon seit Stunden
auf steinig harten Wegen ihrer Traumfigur entgegen.
Sie meint, wenn's dürr war, nimmer fett, wär's nimmer krantig, sondern nett,
da hat sie die Männerwelt entzückt und sie manchmal wär beglückend.
Truft ist gleich schon vorbei, wenn einer nur ihr Urlaubballon schaut.
Weil sogar, sogar da hat die Annelies Orangenhaut.
O Annelies, o Annelies, macht Augen auf, schau, wie's wirklich is.
Mach dir nix vor, tut's wieder ins Gewachs.
Ein Zentner wiegt allein dein linker Hax.
Immer steiler geht's bergauf grad, dass es nur der Schnauft ihre Ohrwaschel dekliern
und der Schweiß tropft ihr von der Stirn.
Da denkt sie sich, jetzt leg ich mich irgendwo a bissl hin.
Da vorne kommt schon a Platz, all da wär's schee.
Weil er so dermaßen schinden kann ja ned gesund sein.
So ein Päuschen wärt mir schon vergun'n sein.
Und jetzt wird's dramatisch.
Sie legt sich hin, kommt ins Rhein, stürzt ab, ist hin, das hat sie nicht wolln. _ _ _ _
Sie wollt doch nur a bissl näher ran an ihr Schönheitsideal.
Doch ned viel ist übrig gebliebn von dem armen Mal.
Nur a warms Haifal Badz untern Rand der steilen Felsenwand.
Des is nicht die Absicht gwenn, vorbei is's mit'm Leben.
Denn wenn Herz und Lunge 1 Meter Abstand trennt, _
wenn man oben und unten nimmer auseinanderkommt,
braucht man sich keine Mühe mehr zu geben, um sie noch wieder zu beleben.
_ _ _ _ _ [F] O Annelies, o Annelies, die Leute, die moan a gewiss,
du hättst dich selbst in den Tod gestürzt und so dein Leben verkürzt.
Drum macht's niemals a Diät, weil's nur zu oft blöd hinausgeht.
Und jetzt mal wenn jetzt die Wolken dir fängen,
dann muss i an die Annelies dinger,
weil da gewiss a gewampertes Engel drumhuckt,
wenn's die Wolken so [N] weit abadruckt. _ _ _
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